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Wenn der Sattel nicht mehr passt

Veneroso und ich trainieren regelmäßig, intensiv und abwechslungsreich: Reiten, Gymnastizieren durch Seitengänge, Bodenarbeit, Equikinetic und vieles mehr mit dem Ziel, ein motiviertes, ausbalanciertes und gut bemuskeltes Pferd zu haben, das keine Probleme mit dem Reitergewicht hat.
Das funktioniert zur Zeit bei Veneroso wahnsinnig gut, er entwickelt sich prächtig.
Aber: der Sattel wächst leider nicht mit!
Meinen Sattel Leonhard von Maxflex besitze ich nun seit circa einem Jahr und in den ersten 6 Monaten kamen wir sehr gut zurecht.
Dann zog Veneroso um von dem Offenstall ohne Halle in den Aktivstall mit Halle und Heu ad libitum und er legte rasant zu – an Gewicht und an Muskulatur.
Im Dezember wurde der Sattel zum ersten Mal aufgepolstert und nun, vier Monate später, musste er komplett an Veneroso’s veränderte Figur angepasst werden.
Hier erfährst du mehr über meinen Sattel: Maxflex Leonhard – mein neuer Sattel

Wenn der Sattel nicht mehr passt

Vor ca. 4 Wochen ging es los: Veneroso verhielt sich, schlug aus, buckelte und wollte nicht mehr galoppieren.
Es dauerte diesmal nur einen Tag, bis ich darauf kam, dass der Sattel nicht mehr passt, er ist schlicht zu eng geworden.
Von diesem Moment an ritt ich nur noch mit einem Felllsattel, den mir meine Freundin Nadine lieh. Doch auch unter diesem Sattel klappte es nicht sonderlich gut mit dem Galoppieren auf Zirkel und Volten, Veneroso verhielt sich weiterhin. Also musste der Sattler und auch Petra Corrado, unsere Physio- und Osteopathin, ran.

Sattler- und Physiotermin

Leider bekamen wir bei meiner Sattlerin Christina Sturm erst einen Termin in einigen Wochen, doch vor uns lag mein erster Rinderkurs, auf den ich mich schon so lange freute und ich wollte unbedingt, dass Veneroso und der Sattel bis dahin in Ordnung kommen.
Ich war froh darüber, sehr zeitnah einen Termin bei einer anderen Sattlerin zu bekommen, die sich seit kurzem auch um Maxflex-Sättel kümmert.
Sie bearbeitete meinen Sattel wenige Tage vor dem Rinderkurs und dann kam zum Glück auch Petra Corrado und bearbeitete Veneroso – hier einige Archivfotos.
Veneroso genießt es immer sehr und ist total entspannt, wenn Petra ihn behandelt

Oh Schreck

Der Kurs begann und leider auch wieder die Probleme. Veneroso verhielt sich, buckelte und schlug aus, vor allem im Trab und Galopp.
Nachdem ich meinem Trainer, Mihai Maldea, die Situation der letzten Wochen erklärte, schaute er sich den Sattel an und stellte fest, dass der von der Sattlerin eine Woche zuvor gerichtete Sattel vorne viel zu eng war, hinten kippelte und der Schwerpunkt viel zu weit hinten lag. Außerdem waren die Polster zu prall und unregelmäßig aufgefüllt worden.
Freundlicherweise lieh mir Uli Birkelbach einen Sattel, mit dem es deutlich besser klappte, doch war das Kursvergnügen getrübt durch meine Sorge um Veneroso’s Rücken und die Vision, dass ich mal wieder Ausschau halten muss nach einem neuen Sattel.

Der zum Glück nicht abgesagte Sattlertermin

Gleich am Montag nach dem Rinderarbeitskurs kam die Sattlerin meines Vertrauens! Christina Sturm, Sattlerei Sturm
Ganz großen Dank an Christina! Sie hat sich richtig reingehängt: Kammer geweitet, Polster verändert und geglättet und ganz viel Feintuning, um den Schwerpunkt wieder an die korrekte Stelle zu bringen.
Da der Sattel leicht nach rechts hing (Veneroso ist schon immer auf der rechten Seite etwas weniger bemuskelt als auf der linken) und dadurch links drückte, hat sie unser Lammfell-Sattelkissen mit Schaumstoffeinlagen auf Veneroso’s Rücken angepasst. Nun werden wir eine Weile damit reiten, bis Verneroso auf der rechten Seite entsprechend aufgemuskelt hat.
Christina  hat mir immer wieder die vorgenommenen Veränderungen gezeigt und erklärt, damit auch ich als Greenhorn ihre Arbeit nachvollziehen kann.

Satteltest im Gelände und auf dem Platz

Nach der Sattelanpassung ging es zu einem kleinen Ausritt ins Gelände und anschließend wagten wir noch ein paar Trab- und Galopprunden auf dem Platz. Der Sattel fühlte sich für mich wieder richtig gut an, er lag ruhig auf und auch Veneroso lief deutlich besser als in den letzten Tagen.
Schauen wir, wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt. Christina hatte uns angeboten, kurzfristig nochmals zu uns zu kommen, falls nötig! Beruhigendes Gefühl!

Einige Tage später

Der Sattel passt ganz offensichtlich wieder, doch Veneroso hat eine sehr verspannte Rückenmuskulatur. Kein Wunder, da er nach der Behandlung durch die Osteopathin ja wieder mit einem zu engen Sattel geritten wurde.
Besonders im Galopp (in Biegung) verhält er sich und zeigt an, dass er Schmerzen hat.
Also musste heute wieder unsere Physio- und Osteopathin Petra Corrado ran. Sie hat ihn intensiv behandelt, inklusive Akupunktur und Taping. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei dir bedanken, liebe Petra! Für deine kompetente Hilfe und dafür, dass du es immer wieder ganz kurzfristig möglich machst, Veneroso zu behandeln!

Reitpause

In den nächsten Tagen steht Bodenarbeit an: Equikinetic, Übertreten lassen, Vorwärts-Abwärts-Dehnungen und Gymnastizierung durch Seitengänge.
Erst in einigen Tagen werde ich wieder mit dem Reiten beginnen und hoffe, dass Veneroso bis dahin schmerzfrei sein wird und wieder Spaß an der Bewegung unter dem Sattel auf dem Dressurplatz hat.
Den Sattel werde ich nun in regelmäßigen kürzeren Abständen von Christina überprüfen lassen und auch selber wöchentlich schauen, ob noch alles in Ordnung ist (soweit ich das beurteilen kann).

Lesetipp:
Checkliste von Tipps-zum-Pferd.de zum Thema Sattelcheck: Passt der Sattel dem Pferd?

Es ist wirklich schrecklich, wenn der Sattel nicht mehr passt

Das haben wir nun schon viele Male erlebt, da Veneroso 2013 als sehr dünnes, kaum bemuskeltes Pferdchen zu mir kam und sich kontinuierlich sehr positiv verändert.
Das belegen diese Vergleichsphotos sehr eindrucksvoll und vom Sommer 2015 bis jetzt hat sich noch mehr getan.
Veneroso ist in den Jahren, in denen er bei mir ist, glücklicherweise noch nie ernsthaft krank gewesen, doch sein Rücken ist seine Schwachstelle. Er zeigt mir zum Glück immer sehr deutlich an, wenn es zwickt, mein kleiner Prinz auf der Erbse!


Hier erfährst du mehr über unsere Probleme mit Sätteln und leider auch mit Sattlern: Sattelkauf

Hat sich dein Pferd auch so rasant verändert und welche Erfahrungen hast du mit Sattel und Sattlern gemacht?

 

4 Kommentare
  1. Anna
    Anna sagte:

    Liebe Claudia,
    Vielen Dank erstmal für Deinen schönen Blog!
    Interessiert man sich für WE bekommt man ja nicht so einfach soooo viele Infos. Wir wurschteln m.o.w. meist alleine vor uns hin :-(.
    Deine Sattelodysee kann ich sehr gut verstehen, hab das auch gerade durch. Freue mich nun gerade auf meinen neuen und hoffe sehr dass dann alles wieder gut ist.
    Lg Anna :)

    Antworten
    • Let´s go working!
      Let´s go working! sagte:

      Liebe Anna,
      ich freue mich, dass Dir mein Blog gefällt! :-)
      Oh je, ihr Armen! Es ist so schwierig, den passenden Sattel zu finden! Ich drücke die Daumen, dass alles gut wird!
      LG, Claudia

      Antworten
  2. Ellen
    Ellen sagte:

    Diese flexiblen Systeme stehen und fallen mit den verfügbaren Sattelverkäufern -> neudeutsch Sattelfitter. Generell werden diese Sättel keine Probleme lösen, die reittechn.bedingt sind. Sonderbar ist die Aussage seitens des Herstellers, dass die Füllung qualitätsbedingt nach einem 1/2 Jahr ausgetauscht werden muss. Auch die ständige (alle 3-6 Monate?) Kontrolle / Nachjustierung durch den „Sattelfitter“ ist beim Kauf zu berücksichtigen (vielleicht den Osteo gleich einplanen?). Pferde die regelmäßg trainiert werden ändern sich nicht so stark, dass man in diesen Intervallen ständig nachbessern muss. Änderungen aufgrund von Krankheit kann man i.d.R. mit Hilfe eines Pads korrigieren. Mein Fazit: aufgrund der Mehrkosten durch die Kontrollen plus Osteo, kann frau/man sich dann auch den teureren Qualitätssattel auf Maß anschaffen (vielleicht nicht gerade bei einem Jungpferd), immer vorausgesetzt der Sattler/ Sattelfitter ist fähig.

    Antworten
    • Let´s go working!
      Let´s go working! sagte:

      Hallo Ellen,
      vielen Dank für deinen Kommentar und deine Meinung.
      Meine Erfahrungen mit Sätteln und Sattlern habe ich in mehreren Beiträgen geschildert. Ich bin sehr froh, in dem Maxflex einen Sattel zu besitzen, der sowohl an der Kammer als auch am Baum veränderbar ist.
      Mein Pferd Veneroso verändert sich seit 2 Jahren kontinuierlich, durch regelmäßiges, gezieltes und abwechslungsreiches Training.
      Richtig ist, dass die Anpassung steht und fällt mit dem richtigen Sattler. Da habe ich zwischendurch einfach auch mal Pech gehabt.
      Mit einem teureren Sattel habe ich aufgrund der Veränderungen keine guten Erfahrungen gemacht, also mal 2500 Euro plus unendlicher Kosten für Sattler in den Sand gesetzt.
      Solange Veneroso weiter aufmuskelt werde ich bei Maxflex bleiben, nicht zuletzt sind hier die Kosten für die Bearbeitung sehr überschaubar und ein Maßsattel gibt noch lange keine Garantie dafür, dass der Sattel auf ewig passt.
      Übrigens finde ich auch die Qualität des Sattels vergleichbar mit teureren Sätteln. Wo hast du denn gelesen, dass die Füllung nach einem halben Jahr komplett ausgewechselt werden muss?
      Und zum Thema Osteopathin: ich lasse Veneroso regelmäßig von ihr behandeln, ob aufgrund von Sattelproblemen, Verrenkungen durch Spiel mit den Kumpels im Aktivstall oder auch einfach nur so, weil es ihm gut tut.
      Herzliche Grüße,
      Claudia

      P.S. Nichts desto trotz träume ich von einem wunderbaren Workersattel, der in greifbare Nähe rücken wird, sobald Veneroso und auch ich soweit sind. :-)

      Antworten

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