Working Equitation

SpeedtrailClaudia und Veneroso beim Working Equitation Tagesturnier in Tuntenhausen 2019. Foto: Otto-Franz Schlecht

Working Equitation, auch  Arbeitsreitweise genannt, ist eine Reitdisziplin, welche auf traditionellen Reitweisen beruht.
Portugal, Spanien, Italien und Frankreich sind die südeuropäischen Ursprungsländer der Arbeitsreitweise.
Sie heißen dort: „Equitação de trabalho“ (Portugal), “Equitaciòn de trabajo” (Spanien), „Doma di lavoro“ (Italien) und in Frankreich „L’équitation de travail“.

Arbeitsreitweisen

Die verschiedenen Arbeitsreitweisen haben sich aus der berittenen Arbeit mit Rindern, wie sie in Südeuropa seit Jahrhunderten praktiziert wird, entwickelt.
Später brachte der Kolonialismus die Arbeitsreitweisen nach Nord- und Südamerika sowie nach Australien. Daraus entwickelte sich in Amerika das heute weltweit populäre Westernreiten.

In den südeuropäischen Ursprungsländern wurden und werden landestypische Pferderassen gezüchtet, welche über die Jahrhunderte verbessert wurden.
Die Rinderherden waren kaum domestiziert, im Gegensatz zu den amerikanischen und australischen Rindern. Vielmehr handelte es sich um Kampfstiere oder Rinder mit wildem Verhalten.
Zu den Aufgaben von berittenen Rinderhirten zählt es, die Rinder zu treiben oder zu selektieren. Die Pferderassen müssen sich dafür eignen.
Das Pferd eines Rinderhirten muss gehorsam, nervenstark, zuverlässig, schnell, wendig und durchlässig sein.

Traditionelle Pferderassen

In Südeuropa werden die Rinder noch überwiegend mit der dort ansässigen und für die Arbeitsreitweise gezüchteten Pferderasse gehütet.
In Portugal wird der Lusitano verwendet, in Spanien werden in der Doma Vaquera sowohl der Andalusier als auch Kreuzungen mit Warmblütern, sogenannte Cruzados, eingesetzt.
Die französischen Gardians verwenden die Camargue-Pferde zum Hüten des Camargue-Rindes, in der italienischem Maremma reiten die Butteri Maremmanos und Murgesen.

Moderner Reitsport

Mit zunehmender Modernisierung und Industrialisierung drohten diese Arbeitsreitweisen, welche Bestandteil der nationalen Kulturen sind, in Vergessenheit zu geraten.
In der Working Equitation wird beabsichtigt, nicht nur die Reitweise jedes Landes zu fördern, sondern auch die Traditionen, Reitbekleidungen, Sättel und Zaumzeuge, die Bestandteil des Kulturgutes jeder Nation sind, zu erhalten.

Dieser Film zeigt eine schöne Zusammenfassung der 4. Working Equitation Weltmeisterschaft 2014 bei Wien und Highlights unserer deutschen Nationalmannschaft:
Katrin Frankenberger, Bettina Strahlhuber, Mihai Maldea und Mitja Hinzpeter.
In der Gesamtwertung hat unsere Mannschaft Silber geholt!
Großartige Leistung, Glückwunsch!

Neben den für die Arbeitsreitweise traditionellen Pferderassen kommen heutzutage in der Working Equitation grundsätzlich alle Rassen zum Einsatz, vom Kleinpferd bis zum Kaltblut.
Die nationalen Reglements sehen in der Regel vor, dass die nationalen Pferderassen gefördert und eingesetzt werden.

Disziplinen und Klassen

Es gibt Wettbewerbe in unterschiedlichen Klassen, wobei jeder Wettbewerb aus bis zu vier Einzeldisziplinen besteht.
Das Endergebnis wird aus der Summe der in den Einzeldisziplinen erreichten Punkte berechnet.

Zu den Disziplinen zählen:

Die Wettbewerbe werden von Richtern gerichtet, die für die Working Equitation ausgebildet sind. (Quelle: wikipedia/Working Equitation)

Dieser Film zeigt eine schöne Zusammenfassung der 3. Working Equitation Weltmeisterschaft 2011 in Lyon und die erste Teilnahme des deutschen Teams.
Unser Nationalmannschaft: Bettina Strahlhuber, Gernot Weber, Rolf Janzen und Mihai Maldea.
Sie haben Bronze geholt, Glückwunsch!

Buchtipps

Buchtipps zum Thema Working Equitation findest du hier: Buchtipps

2 Kommentare
  1. Alexandra Schreiber
    Alexandra Schreiber sagte:

    Toll Claudia! Dein Bericht ist wunderbar geschrieben. So kann sich auch ein Leihe ein Bild der wunderbaren Reitsportart machen. Detailliert und leicht verständlich duch die Untermalung der einzelnen Videos super dargestellt. Klasse! Gratuliere

    Antworten
    • Let´s go working!
      Let´s go working! sagte:

      Liebe Alexandra, ganz herzlichen Dank! Es freut mich sehr, so ein schönes Feedback von dir zu bekommen! Sehen wir uns auf der Sherwood Ranch?

      Antworten

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